In Luthers Gesprächen mit Cranach d. Ä. hatten Eisenach und die Wartburg sicher eine Rolle gespielt. Die Mutter des Reformators war in der Stadt geboren worden, der Vater stammte aus dem nahen Möhra. Eisenach, seine liebe Stadt, war dem Reformator schon seit der Kindheit bekannt: hier war seine Schule, hier hatte er gepredigt.
In dieser Zeit war es jedoch still um die Burg geworden, die rauschenden Feste des Mittelalters längst Geschichte. So garantierte die Wartburg die nötige Sicherheit und die gebotene Verschwiegenheit für den gebannten und während des Wormser Reichstags geächteten Mönch, der die römische Kirche ins Wanken gebracht hatte.
Vom 4. Mai 1521 bis zum 1. März des Folgejahres blieb Luther auf seinem Patmos verborgen und entfaltete eine seiner produktivsten Schaffensperioden.
Die Übersetzung des Neuen Testaments gilt als Wiege und Wendepunkt unserer gemeinsamen hochdeutschen Sprache.
Dass die Wartburg heute neben mehreren Lutherbildnissen einige weitere Arbeiten
von Vater und Sohn Cranach bewahrt, verdankt sie auch einem direkten Nachfahren
der Maler. Hans Lucas von Cranach war seit 1895 Schlosshauptmann der Wartburg, hier starb er im Jahr 1929.
Zu den Meisterwerken der Porträtkunst Lucas Cranachs d. Ä. gehören die Bildnisse der Eltern Martin Luthers, die in den Kunstsammlungen der Wartburg gezeigt werden.